Agentur Pitch kostenlos gratis kritik

Sind kostenlose Pitches noch zeitgemäss?

Der gratis Agentur Pitch ist seit langem ein grosses Gesprächsthema in der Branche. Dennis Lück heizt die Diskussion neu an.

 

Update: 5-11-2020 Ergebnisse aus Umfrage:

 

Im Rahmen der Umfrage Corona und die Schweizer Promotionsbranche haben wir auch ein paar Fragen zum Thema Pichtes eingefügt. Hier die Resultate dieser Umfrage:

 

4 von 6 Agenturen finden kostenlose Agenturpitches nicht mehr zeitgemäss:

agenturpitch zeitgemäss umfrage 1

4 Agenturen nehmen regelmässig an Pitches teil, 2 nie.

 

agenturpitch zeitgemäss umfrage 2

 

Alle Agenturen die an der Umfrage teilgenommen haben, würden eine einheitliche Branchenlösung begrüssen. 

2/3 glauben, alle Agenturen würden sich an eine Abmachen halten, ein Drittel glaubt, nur ca. die Hälfte der Agenturen würde sich an eine Branchenlösung halten.

4/5 glauben, dass es möglich ist eine Lösung zu finden, welche in der Branche akzeptiert würde.

 

agenturpitch zeitgemäss umfrage 3

 

 

 

 

Ursprünglicher Artikel:

Unter dem Titel “Wir arbeiten gratis und sich auch noch stolz darauf” kritisiert Werber des Jahres 2017 Dennis Lück (ehemals Kreativchef Jung von Matt) in einem NZZ am Sonntag Artikel die Geschäftspraktik des kostenloses Pitches. Das Thema betrifft, nebst Werbe- und Promotionsagenturen auch Architekten, Innendekorateure, Filmemacher, Grafiker, Komponisten und weitere.

Dabei geht es um zwei Bereiche: Ideen und Zeit. Wieviel seiner Ideen gibt man im Voraus und meist ohne Gegenleistung bekannt, in der Hoffnung den Auftrag zu bekommen? Wie schützt man sich gegen Ideen-Diebstahl? Und wieviele Arbeitsstunden “opfert” man für eine Ausschreibung, einen Wettbewerb oder einen Pitch?

Seine Kritik zusammen gefasst:

  • Agenturen verschenken unzählige Arbeitsstunden einfach so
  • Obwohl die Chancen oftmals z.B. nur bei 25% liegen den Auftrag zu bekommen, freuen sich die Agentur über eine Pitch-Anfrage anstatt sich zu empören.
  • Oftmals investieren Agenturen so viele Stunden in den Pitch, dass Sie bereits mit einem grossen Verlust mit dem Projekt beginnen. Wenn sie den Auftrag bekommen. Die Agenturen, welche den Auftrag nicht bekommen, haben Hunderte Stunden in ein schwarzes Ausschreibungsloch geschmissen.
  • Nicht mal die Branchenverbände wehren sich gegen diese Praxis.

Er sei nicht grundsätzlich gegen Ausschreibungen, führt Lück weiter aus. Aber er verstehe nicht, warum die Firmen bereit sind Milliarden zu verschenken. Das System komme aus einer vergangenen Zeit, als die Gewinnchancen, die Gewinne selbst viel höher waren und die gewonnenen Verträge viel länger hielten.

Lück fordert einen Systemwechsel. Konkret schlägt er vor:

“Das System der Ausschreibungen bleibt zwar bestehen. Denn das ergibt Sinn. Aber jetzt werden die Faktoren darin verändert, natürlich passend für die jeweilige Branche. Runde 1 läuft nur über Referenzen und Portfolio, Runde 2 ist zeitlich streng limitiert, so dass weniger Ressourcen gebunden werden. Runde 2, also der erste richtige Sprint, ist ausserdem voll bezahlt. Danach endet das Verfahren.

So arbeiten die Teilnehmer etwas grober. Der Auftraggeber wiederum bezahlt anständig – und hat dennoch die Auswahl, die er braucht. Wie klingt das? Für mich jedenfalls besser als Verschenken. Denn das will ich nicht mehr. Ich koste Geld. Basta.”

Was haltet Ihr von seinem Vorschlag? Was sind Eure Erfahrungen mit Agentur-Pitches? Könntet ihr euch vorstellen dass wenn die Branche solidarisch eine Abmachung trifft, dass man dann ein neues System einführen kann? Was tut ihr gegen Ideenklau?

Diskutiert mit unten in den Kommentarspalten.

 

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Christian Macek

Christian Macek hat mehrere Jahre bei einer führenden Schweizer Promotionsagentur gearbeitet und ist heute leidenschaftlicher Online Marketer und Filmemacher.


'Sind kostenlose Pitches noch zeitgemäss?' has 1 comment

  1. Oktober 21, 2020 @ 12:37 pm Marc Brunner

    Ich bestelle beim Italiener immer drei Pizzas zur Auswahl, probiere von allen, esse dann diejenige die am besten geschmeckt hat und gebe die anderen beiden zurück. Natürlich bezahle ich immer nur eine Pizza. Solange der Italiener nichts sagt, mach ich das so weiter:-)

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